Fliehburgen

Fliehburgen dienten bereits zur Zeit der Kelten als Schutz vor Angreifern. In Luxemburg weiß man von 40 solcher Fliehburgen. Es kam auch oft vor, dass nach den Kelten die Römer und Franken diese Schutzanlagen weiter benutzten. Möchte man sich selbst auf die Suche nach alten Wehranlagen dieser Art machen, kann einem der Blick auf eine Karte bereits weiterhelfen. Flurnamen, die darauf eingetragen sind, können einen Hinweis geben. Bezeichnungen mit dem Wortstamm -burg, wie Buurgknapp sind am häufigsten. Auch Ableitungen von dem römischen Wort castellum (Kazeknapp, Kasselsbierg usw.) können auf eine Fliehburg, aber auch auf römische Siedlungsstellen deuten.

Nur von der Form kann man nicht auf das Alter der Befestigung schließen, sie orientiert sich vielmehr an der Geländeform. Am häufigsten sind die Abschnittsbefestigungen, die von einem Wall mit vorgelagertem Graben an der Stelle geschützt wird, die am einfachsten von einem Angreifer erreicht werden kann. Halbkreiswälle sind wie der Name schon sagt von einem langen, halbkreisförmigen Wall umgeben. Muss eine Fliehburg von allen Seiten geschützt werden, wie das auf Kuppen zum Beispiel der Fall ist, spricht man von Ringabschnittswällen. Diese werden an der verletzlichsten Stelle zusätzlich verstärkt.

Kazeknapp

Bei der Tintesmühle liegt eine weitere Fliehburg, die mehr wegen ihrer besonderen Form auffällt. Der kleine Berg liegt in einer weit vorgelagerten Flussschleife der Our. Von der Straße aus führt ein schmaler, steiler Pfad über einen Felsgrat zur ehemaligen Burg hinauf. An der Spitze der Bergkuppe befindet sich die hufeisenförmige Anlage mit einem Durchmesser von 30-40 Metern. Im Südosten wird die Anlage durch einen 7 Meter langen und 15-20 Meter breiten Wall geschützt.